Abschied nach 23 Bürgermeister-Jahren

Sasbach entlässt seinen Orts-Chef Jürgen Scheiding in den Ruhestand

Sasbach (se). Am Freitag, 26. April, wurde Bürgermeister Jürgen Scheiding verabschiedet. Der 55-jährige prägte über 23 Jahre lang die Geschicke Sasbachs und erwarb sich dabei die Zusatzbezeichnung „Baumeister der Gemeinde“. Zahlreiche Weggefährten nahmen teil an einem – wie Scheiding es sich gewünscht hatte – „fröhlichen und lockeren Fest“ zum Lebewohlsagen.

Bürger, Mitarbeiter, Vereinsvertreter, Planer, Handwerker, Amtskollegen sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft gaben ihm an diesem Abend die Ehre. Mit dem letzten Apriltag, so hatte Hauptamtsleiter Hans-Peter Supplieth nachgerechnet, begann nach 22 Jahren, 7 Monaten und 10 Tagen der Ruhestand für den „Alt-Bürgermeister“.
Etwas Wehmut bewege ihn, sagte Jürgen Scheiding, und resümierte sodann: „Wir haben es mit Zusammenhalt und ortsteilübergreifend geschafft, unsere Gemeinde zu dem zu machen, was sie heute ist: Ein liebenswerter Ort mit guter Infrastruktur und hoher Lebensqualität.“ Eine besondere Freude sei das weitere Zusammenwachsen von Jechtingen, Leiselheim und Sasbach, dies bilde die Grundlage für eine zukunftsweisende Weiterentwicklung der gesamten Gemeinde.
Ein kräftiges Dankeschön sprach Jürgen Scheiding allen Wegbegleitern aus für ihre Unterstützung und erwähnte besonders Gemeinderat Bernhard Seeberger, der in Kürze nach 30 Jahren in diesem Ehrenamt aufhört. Besonderen Dank richtete er auch an seine Frau Heike und meinte, er freue sich auf die Zeit im Ruhestand vom Bürgermeisteramt „mit neuen, spannenden Rollenverteilungen“.
Einen guten Start in den Ruhestand wünschte ihm Landrat Hanno Hurth, der feststellte: „Heute geht in Sasbach eine Ära zu Ende.“ Scheiding habe die Gemeinde engagiert geführt und liebens- und wohnenswert entwickelt. In den vielfältigen Bereichen der Gemeinde sei er der „Spezialist für alle Aufgaben“ gewesen und habe die Themen gründlich, genau, engagiert, sachlich, aber auch menschlich bewegt. Im Kreistag habe Scheiding seit 2009 bewiesen, dass er kein Kirchturmpolitiker sei. „Jürgen Scheiding hat in Sasbach Akzente gesetzt und hinterlässt Spuren, aber auch die Möglichkeit für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung“, schloss er. Begeistert vom Wirken ihres Kollegen zeigte sich Freiamts Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench, auch stellvertretend für die Amtskollegen aus dem Landkreis Emmendingen: „Du hast die Gemeinde beachtlich entwickelt.“ Pfiffige Ideen habe er eingebracht, seinem Hobby „Förderprogramme ausfindig machen und anzapfen“ gefrönt und mit deren Ausschöpfung stets das Wohl der Gemeinde unter „etwas schwäbischem Blick“ im Visier behalten. Endingens Bürgermeister Tobias Metz als Vorsitzender des regionalen Gemeindeverbandes dankte Scheiding „für die angenehme, offene, geradlinige und herzliche Zusammenarbeit“, Helmut Mursa, Bürgermeister von March und für den Bürgermeistersprengel Kaiserstuhl-Tuniberg sprechend, trug eine „Ode an den Scheiding“ vor und erntete dafür viel Beifall.
Bei der Laudatio des Gemeinderates „von A bis Z“ und einem selbstgetexteten Lied des Ratschores gab es Überraschendes zu hören. Symbolische Geschenke wurden überreicht und reichlich lobende Worte und Wünsche. Für den Gemeinderat sagte Petra Timm: „Wir lassen dich nur ungern gehen. Genieße den Ruhestand“, ihre Kollegin adelte Scheiding mit den Worten: „Du bist als Schwabe gekommen und zum Badner gereift.“ Anhaltender Beifall und Standing Ovation schlossen sich an.
Den Übergang zu seinem Nachfolger Nikolas Kopp markierte Bürgermeister Jürgen Scheiding, indem er diesem symbolisch die Amtskette übergab, die dieser ab dem Monat Mai offiziell tragen darf. Scheiding sagte dazu: „Trage sie stets mit Stolz und Respekt!“
Für das musikalische Festgepräge des Abends sorgte die Sasbacher Musikkapelle unter ihrem Dirigenten Uwe Wachtmeister, für die Bewirtung der Festgäste die Mitarbeiter der Gemeinde und der Gemeinderat.